Weedgarden

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Diaprojektion auf Wandmalerei, 1998
(Nachleuchtende Pigmente, Wandmalerei mind. 80 x 170 cm, Größe variabel, 2 Karousselprojektoren mit je 81 Dias, 2 Timer)
Weedgarden (Unkrautgarten) zeigt eine durch das Gefühlsleben definierte botanische Wandmalerei mit Textprojektionen.
Leitmotivische Benennungen von fehlenden Organen und Öffnungen (no mouth, no tongue, no anus, etc.) beschreiben eine mit fluoriszierender Farbe gemalte Unkrautpflanze, : eine Nessel, die sich gewöhnlich mit weitverzweigten Wurzeln auf Trümmerfeldern, Schuttplätzen und anderen Nicht-Orten ausbreitet.
Das Bildmotiv wird mit suggestiven Textprojektionen in englischer Sprache überblendet und illuminiert.
Der fiktive Text ist in poetische Fragmente zergliedert, die bestimmte Textpassagen emphatisch wiederholen, assoziativ erweitern oder akzentuieren. Sie können als blitzartige Momentaufnahmen einleuchtend für sich stehen, ergeben aber in der Folge über das Bildmotiv und in der Zeit verteilt, die zusammenhängende, wachsende Geschichte einer Verführung.
Angelehnt an den Mythos von Daphne, die sich den Nachstellungen Apolls durch Metamorphose in einen Lorbeerbaum entzog, liest/sieht man den aufgepuzzelten Bericht einer erotischen Verwandlung. (Sie wird nicht chronologisch, sondern in fünf Fragmenten, verteilt auf fünf -zwischen die Zeichnung gesetzte Textzeilen - simultan erzählt.)
Das Unkraut wird emotional aufgeladen und leuchtet nach.


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